#Riestedt war und ist ein Ort, in dem die Musik einen hohen Stellenwert hat! Die Liebe zum gemeinschaftlichen Gesang hat in Riestedt eine sehr lange Tradition. Nachweislich gab es bereits vor über 150 Jahren (Anno 1844) eine Sängervereinigung in Riestedt, den so genannten Adjuvantenchor (lat. adiuvare-helfen) ein gemischter Knaben- und Männerchor. In dieser Zeit wurde durch den Kantor Heinrich August Stützer ein Chor ins Leben gerufen, der ab dem Jahre 1847 unter Leitung des damaligen Kantors Rolle und des Gastwirts Prall, weitergeführt wurde. Aufgrund der dargebrachten Wünsche von Sangesbrüdern anderer Chöre auf immer währende Eintracht, den Namen žConcordia erhielt.Im gleichen Jahr wurde eine Chorfahne gestiftet und eingeweiht. In der Folgezeit erlebte der Chor viele Höhen und Tiefen, die Dirigenten wechselten häufig. Unruhen im Revolutionsjahr 1848 brachten die Chorarbeit fast zum erliegen. Eine Blütezeit erlebte der Chor unter Leitung des Kantors Werner. In dieser Zeit wurden auch die ersten Sängerfeste gefeiert. Wie aus Fotos und Aussagen älterer Bürger hervorgeht, gab es in Riestedt noch einen zweiten Chor, den Bergmannschor Glück Auf, der sich eventuell später zum Männerchor Harmonie umbenannte und etwa bis 1933 bestanden hat. Für den Männerchor Concordia war das Jahr 1914 folgenschwer. Die meisten Sänger wurden eingezogen. Danach kam die Inflationszeit mit ihren Problemen. Die negativen Auswirkungen dieser Zeiten wurden in einem Protokollbuch des Chores festgehalten, dass seit dem Jahre 1896 lückenlos geführt wurde. Ab dem 14. Juni wurde wieder regelmäßig unter Leitung des Lehrers Födisch gesungen. Der Chor gewann ständig anQualität. Ab 1933 setzt eine rückläufige Tendenz ein. Seit 1936 wurde das Protokollbuch nur noch unregelmäßig geführt, es kam der verheerende 2. Weltkrieg, der Chorgesang verstummte. Im Januar 1947 trafen sich erstmals wieder Riestedter Bürger und zwar diesmal Frauen und Männer unter Leitung des Lehrers Rudolf Allmann zum Chorgesang. Der Name Concordia durfte nicht mehr für den Chor benutzt werden, er nannte sich nun Volkschor Riestedt. 1952 kam es zur Trennung des Chores, so dass ab dieser Zeit ein Frauenchor und ein Männerchor in Riestedt bestehen. Die Leitung erfolgte durch den Lehrer Deinert und Herrn Max Gemeinert (sen.). Am 20.07.1953 wurde die alte Sängerfahne, die während des 2. Weltkrieges verschwunden war wiedergefunden. Wechselnde Zeiten für die Chöre folgten, die teilweise bei dem Männerchor bis zum Aussetzen des Chorgesanges führten. Ab 1967 wurde wieder gesungen, anfangs nur mit 6 Sängern. Der Chor erhielt verschiedene Trägerbetriebe (LPG; VdgB; Raiffeisengesellschaft) und auch die Sängerfahne konnte zur Restaurierung in das Museum für Deutsche Geschichte in Berlin gegeben werden. Die finanziellen Mitteldafür wurden von den Chormitgliedern, dem Trägerbetrieb LPG und dem Rat der Gemeinde erbracht. Im Herbst 1972 bis 1993 übernahm der Musiklehrer Heinz Albert die Leitung des Chores, danach fungierte Werner Böhme als Chorleiter. Die Qualität des Chorgesanges stieg, bei Kreisleistungsvergleichen erhielt der Chor mehrmals die Einstufung Mittelstufe Gut. Herausragende Ereignisse waren, die Mitwirkung an der 1200 Jahresfeier der Gemeinde im Jahre 1972, das Sängerfest zum 125-, 140- und später zum 150jährigen Bestehen des Chores, die Sängertreffen mit befreundeten Chören, nach der Wende auch mit Chören aus den Altbundesländern. In Würdigung seiner traditionsreichen und nachvollziehbaren Geschichte wurde der Chor im Frühjahr 1997 vom Bundespräsidenten mit der Zelterplakette ausgezeichnet. Als kulturelle Bereicherung hat sich die Zusammenarbeit mit dem Frauenchor erwiesen. Der gemischtchörige Gesang; neuerdings auch mit instrumenteller Begleitung und solistischen Darbietungen, haben ebenfalls zu niveauvolleren Darbietungen beigetragen und so hoffen wenigstens beide Chöre, kann das Problem des Nachwuchses dadurch positiv beeinflusst werden. Es wäre für die Gemeinde Riestedt nicht nur ein kultureller, sondern auch ein geschichtlicher Verlust, wenn diese Tradition wegen Nachwuchsmangel verschwinden würde, denn Riestedt hat, wie aus alten Aufzeichnungen hervorgeht ein musikalisches Erbe zu bewahren, das bis ins Mittelalter zurückgeht. Derzeitige geschäftsführende Vorstände der beiden Riestedter Chöre Frauenchor Riestedt Chorleiterin: Ute Schramm • 1.Vorsitzende: Karin Günther • 2.Vorsitzende: Gerda Heinzel • Schriftführer: Monika Schramm • Schatzmeister: Margit Wengemuth
Der Frauenchor
Der Riestedter Frauenchor singt: Wenn die Wiesen
Männerchor Riestedt • Chorleiter: Denis Vogler • 1.Vorsitzender: Dieter Kurtze • 2.Vorsitzender: Rolf Halle • Schriftführer: Herbert Rudolph • Schatzmeister: Wilfried Sund
Der Männerchor
Chorvorsitzende: • Bis 1904 Herr Prall, Herr Kautz • Bis 1922 Herr Karl Selmar • Bis 1928 Herr Gottl. Breitenbauch • Bis 1930 Herr Karl Schmalz • Bis 1931 Herr Lehrer Schmidt • Bis 1934 Herr Karl Malz • Bis 1947 Herr Hermann Schmelzer • Bis 1952 Herr Willi Schachtel • Bis 1997 Herr Reinhold Wagner • Bis 2007 Herr Herbert Rudolph • Bis dato Herr Dieter Kurtze
Der Männerchor
Der Riestedter Männerchor vor dem Schloss in Beyernaumburg. Anno 2002