Am 1. Oktober 2005 wurde die bis dato bestandene Verwaltungsgemeinschaft Sangerhausen aufgelöst. Der Grund für diese Auflösung war die Neueingliederung von ehemals selbstständigen 13 Ortschaften und 2 Ortsteilen zur Stadt Sangerhausen. Ein Monat später, also am 1. Dezember 2005, schloss sich auch die Gemeinde Riestedt der Eingliederung nach Sangerhausen an, obwohl zu diesem Zeitpunkt auch noch die Möglichkeit des Verbleibs in der im Jahre 2004 gegründeten Verwaltungsgemeinschaft “Allstedt Kaltenborn” gegeben war. Ursprünglich war Riestedt Verwaltungszentrum und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft “Kaltenborn” mit den Orten Riestedt, Blankenheim, Emseloh, Beyernaumburg, Liedersdorf, Holdenstedt und Sotterhausen. Nach einer Wahlentscheidung hielt offensichtlich die Mehrheit der Riestedter Bürger den Austritt aus der Verwaltungsgemeinschaft “Allstedt Kaltenborn” und die Eingliederung nach Sangerhausen für die bessere Lösung. Sowohl die Kreis- als auch die Stadtverwaltung hatten diesen Vorgang der Eingliederung stark forciert, weil durch eine zu geringe Einwohnerzahl der Stadt Sangerhausen, der Verlust des Kreisstatus gegenüber dem Kreis Eisleben drohte. Sicher ist der Erhalt des Kreisstatus für alle Orte des Kreises in vielerlei Hinsicht von Vorteil. Es erhebt sich aber die Frage, ob dieser Vorgang, der für die Stadt und den Kreis Sangerhausen sogar eine existentielle Bedeutung hatte, nicht zu Lasten der beigetretenen Orte geht. Mit Sicherheit besteht die Gefahr, wenn nicht sorgfältig mit der Eingliederung umgegangen wird, daß diese beigetretenen Orte ihre bereits begrenzte Selbständigkeit und geschichtliche Identität verlieren.